Thomas Andergassen lebt seinen Traum vom Leben
 

„Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum“
 
Nach diesem Motto turnt der am 20. Februar 1980 in Lindau geborene Thomas Andergassen von Erfolg zu Erfolg. Was als Vierjähriger unter Anleitung seines Vaters Arthur begann, führt heute bei Deutschen Meisterschaften fast ausschließlich aufs Treppchen: Obwohl Thomas Andergassen das Pauschenpferd als sein Spezialgerät bezeichnet, sahnt er regelmäßig auch Erfolge an den Ringen, am Barren und im Mehrkampf ab. Als bislang größten Erfolg bezeichnet Thomas Andergassen seinen 8. Platz bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen.
Und dabei hätte das Leben des Thomas Andergassen auch eine ganz andere sportliche Wende nehmen können. Bis zum 14. Lebensjahr regierte König Fußball beim TSV Oberreitnau. Er war jedes Jahr Torschützenkönig mit über 40 Toren, die Tore wurden links wie rechts geschossen. Mit seinem Bruder Michael der das Tor hütete gewannen sie für den TSV Oberreitnau die Meisterschaftrunde.
Beim ESV Lindau dann waren es im wahrsten Sinne des Wortes Bretter, die dem jungen Thomas die Welt bedeuteten – er fuhr Skirennen und gewann jedes Jahr den Kreiscup des Sportkreises Lindau.
Erste Erfolge im Schülerbereich im Sportkreis Lindau, auf Allgäuer- und Bayr. Meisterschaften ließen die Liebe zum Turnen wachsen. Gemeinsam mit seinen Fußball- und Turn Freunden Simon Schmieg, Robert Grammel und Christof Hilgers alle aus Oberreitnau, wechselten sie dann gemeinsam zum TV Kressbronn wo mit Martin Kling ein fähiger Turn- Trainer zur Verfügung stand. Diese Mannschaft brachte es dann bis zum Gewinn der Württembergischen Schüler Meisterschaft.
Gerade beim Turnen musste Thomas Andergassen dann Schicksalsschläge einstecken: Eine Wachstumsstörung im Bereich der Hüfte brachte ihm strenge Trainingsauflagen – und einen entsprechenden Spitznamen, „Hüfte“, ein. Woher allerdings „Gassi“ rührt, frage man den Athleten lieber selbst. 
Thomas Andergassen nutzte die krankheitsbedingten Trainingseinschränkungen für eine Lehre zum Bürokaufmann: „Ich gebe nie auf, weder nach Verletzungen noch nach schlechten Wettkampfergebnissen“. Heute hat sich der 1,66 m kleine Turner vom KTV Stuttgart als Sportsoldat verpflichtet.